Das heutige Maibrauchtum, wie es in Mülldorf gepflegt wird, geht auf die Anfänge der Junggesellenvereine des 19. Jahrhunderts zurück (s. Brauchtum - damals). Sicher: so wie damals läuft es heute nicht mehr. Dennoch: Ganz ohne Anlehnung an die alten Geflogenheiten geht es auch nicht.
Und so kommen die vermeintlichen Junggesellen des Dorfes an einem Samstag im April eines jeden Jahres in der Gaststätte "Alt Mülldorf" für die Mailehenversteigerung zusammen. Im Laufe eines geselligen Abends ersteigern die jungen Burschen ihre Herzdamen. Der Zeremonienmeister überblickt derweil das Geschehen und gibt den Zuschlag. Der neue König und seine Grafen gehen aus den drei höchsten Angeboten für die jeweiligen Damen hervor.
Der 1. Mai wird sodann mit einem feierlichen Gottesdienst begonnen, bevor sich ein Festzug mit Kutsche, Fußvolk und Tambourcorps in Bewegung setzt und durch die Straßen von Mülldorf zieht. Nahtlos geht es dann, wiederum im Festzelt, zur eigentlichen Krönungszeremonie des neuen Königspaares über. Diese endet -erfahrungsgemäß- in einer großen und feucht fröhlichen Party. Viele Ehrengäste und befreundete Vereine geben sich die Ehre und begleiten die neuen Maipaare an diesem Tag.